Presseinformation vom 23.08.2023

Wachstum nach Plan: Richtfest für Deutschlands höchstes in Bau befindliche Holzhochhaus Roots in Hamburg.

3_GARBE Immobilien-Projekte_roots im Bau, von außen Baakenhafen_20230823 © GARBE Immobilien-Projekte, Daniel Sumesgutner

Der konstruktive Holzbau wächst über sich hinaus und schlägt längst auch in urbanen Gebieten Wurzeln – so auch in der Hamburger HafenCity, einem der trendigsten Viertel der Hansestadt. Roots, Deutschlands höchstes in Bau befindliche Holzhochhaus am Baakenhafen im Elbbrückenquartier, wächst nach Plan. Der Holzbau für Turm, Querbau und Riegelgebäude wurde in nur 16 Monaten fertig montiert, am 23.8.2023 fand das Richtfest statt. Ein Meilenstein für den urbanen Holzbau in Deutschland und die Ingenieurholzbau-Spezialisten von Rubner aus Augsburg, die für die technische und konstruktive Realisierung verantwortlich zeichnen.

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Der konstruktive Holzbau wächst über sich hinaus und schlägt längst auch in urbanen Gebieten Wurzeln – so auch in der Hamburger HafenCity, einem der trendigsten Viertel der Hansestadt. Roots, Deutschlands höchstes in Bau befindliche Holzhochhaus am Baakenhafen im Elbbrückenquartier, wächst nach Plan. Der Holzbau für Turm, Querbau und Riegelgebäude wurde in nur 16 Monaten fertig montiert, am 23.8.2023 fand das Richtfest statt. Ein Meilenstein für den urbanen Holzbau in Deutschland und die Ingenieurholzbau-Spezialisten von Rubner aus Augsburg, die für die technische und konstruktive Realisierung verantwortlich zeichnen.

Das 20-geschossige Holzhochhaus Roots wird künftig Teil des Entrées für das Elbbrückenquartier und verbaut rund 6.380 m3 Nadelholz für die Konstruktion, zuzüglich Fassaden und Fenster. Lediglich Warft- und Erdgeschoss sowie die ersten beiden Büroobergeschosse und die Erschließungskerne des Holzhochhauses sind aus konstruktiven Erfordernissen in Stahlbetonbauweise ausgeführt, alle weiteren Obergeschosse wurden in Holzbauweise errichtet.

Konstruktiv und ökologisch: Best-Practice-Beispiel in nur 16 Monaten

Andreas Fischer, Geschäftsführer von Rubner in Augsburg: „Wir sind Ende 2020 mit Eifer aber auch Respekt ans Werk gegangen, Deutschlands höchstes Holzhochhaus zu bauen. Nun sehen wir den Holzrohbau mit fertiger Fassade und einen echten Meilenstein im Ingenieurholzbau. Die hier in nur 16 Monaten in der Holzbaumontage realisierte Tragwerksstruktur, für die die lastabtragenden Stützen der 16 Holzgeschosse bereits im Werk in die Wandelemente integriert wurden, machen das Roots zu einem Best-Practice-Beispiel, an dem sich mittlerweile ähnlich gelagerte Holzbauprojekte orientieren.“ Die erweiterte Holzbauweise von Turm und Riegel wird das architektonisch sichtbare Merkmal und stilprägende Element dieses naturverbundenen Gebäudekomplexes sein. Der Rohstoff Holz hat im Umfeld der Hamburger HafenCity starken Symbolcharakter und setzt neue Maßstäbe bei der Gestaltung und Verdichtung dieses urbanen Lebensraums. „Allein durch das Materialvolumen des PEFC-zertifizierten Naturbaustoffs Holz aus unserem gruppeneigenen Sägewerk, der Rubner Holzindustrie in der Steiermark, sparen wir bei diesem Gebäude gegenüber konventioneller Bauweise schätzungsweise 3.520 Tonnen CO2 ein“, so Andreas Fischer über die ökologischen Aspekte im Zusammenhang mit urbanen Holzbauten und Nachverdichtungen.

Vorgefertigte, räumliche Außenwand-Module inklusive Loggien

Dass dies so geordnet und ohne Zeitverzögerungen ablief, liegt an der Involvierung der Holzbauspezialisten von Rubner bereits in einer sehr frühen Planungsphase und nicht zuletzt am sehr hohen Grad der werksseitigen Vorfertigung. Diese schafft in einer neuen Dimension und Komplexität sowie als Teil einer wirtschaftlichen Projektumsetzung eine Reihe von Vorteilen: Witterungsunabhängige Produktion, verlässliche Zeit- und Ablaufpläne, Anlieferung der vormontierten Bauelemente zum exakt benötigten Zeitpunkt und hohe Verarbeitungsqualität. „Dazu kommt, dass sich durch den hohen Vorfertigungsgrad der Holzbauelemente die Bauzeit vor Ort verkürzt und sich die Lärmemissionen beim Bau in Grenzen halten“, ergänzt Andreas Fischer.

Bei der Realisierung von Roots waren der Vorfertigungsgrad und die werksseitige Ausführung der Holzrahmenbau-Außenwände maximal komplex. So wurden die bis zu 14 Meter langen, 3,2 Meter hohen und zum Teil über 6 Tonnen schweren Elemente nicht nur als lineare, sondern bereits als räumliche Module vorgefertigt. Jedes Modul setzt sich somit aus mehreren Einzelelementen zusammen, das fertige Modul inklusive der zurückspringenden Loggia formt die Außenwand des Holzhochhauses. Die Elemente des Moduls sind raumseitig mit Gipsfaserplatten versehen und verspachtelt sowie luftdicht, wärmegedämmt und feuchtegeschützt ausgeführt. Auch Fenster und Fenstertüren wurden werksseitig eingebaut, um die Montagezeit auf der Baustelle zu reduzieren. Die Außenseite der Module wurde bereits im Werk mit einer Lärchenholzfassade versehen.

Sämtliche Holzbauelemente wurden in festgelegter Reihenfolge für die Montage entsprechend vorbereitet, verladen und per LKW just-in-time direkt zur jeweiligen Baustelle transportiert. Markus Brandl, Leitung der Projektleitung bei Rubner: „Es ist schön zu sehen, wie hier über 250 Transporte mit Holzbauelementen just-in-time angekommen sind und trotz der beengten Platzverhältnisse einen reibungslosen Montageablauf ermöglicht haben. Durch die sich wiederholenden Abläufe und Strukturen konnten wir unsere geplanten Zeitansätze sogar noch optimieren.“

Statisch tragende Ausführung der Außenwand-Module

Die Außenwand-Module des Holzhochhauses sind statisch tragend ausgeführt: Im Wandquerschnitt laufen die Stützen der Tragstruktur durch. Die Gebäudelasten werden direkt von Stütze zu Stütze abgetragen, die nach unten zunehmende Beanspruchung der Stützen wird durch die Verwendung unterschiedlich starker Querschnitte aufgenommen. Die Stützen variieren dazu in der Wahl des Holzwerkstoffes (Brettschichtholz Fichte, Furnierschichtholz Fichte, Furnierschichtholz Buche) und in ihrer Breite.

Alle drei Wochen ein neues Geschoss

Je Geschoss wurden 12 Außenwand-Module (aus insgesamt 41 Außenwand-Elementen), 12 Innenwand-Elemente sowie 53 Decken-Elemente aus Brettsperrholz (vorgefertigt mit Ausfräsungen für Montage und Installation sowie Witterungsschutz) verbaut. Es dauerte etwa drei Wochen, bis ein Geschoss vollständig montiert war. Zunächst wurden die hoch lastabtragenden Außenwände aufgestellt, dann ein Ring von tragenden Innenwänden. Am Betonkern des Turms sowie zwischen Innen- und Außenwandring dienen Stahlprofile als Auflager für die Decken-Elemente. Die Elemente der Geschoßdecke bestehen aus 240 mm starkem Brettsperrholz. An deren Stirnkante wurde umlaufend eine hohes U-Profil aus Stahl als Deckenabschluss montiert, das Teil des im Hochhausbau erforderlichen Rubustheitskonzepts ist und gleichzeitig die Verglasung aufnimmt.

Schlüsselfaktor Planung in sehr früher Projektphase

Heutzutage bietet die modulare Holzbauweise einen großen Gestaltungsspielraum ohne Einschränkungen, sofern im Vorfeld sämtliche Detailfragen exakt erörtert werden. Einer der Schlüsselfaktoren der Zusammenarbeit: Die Ingenieurholzbau-Spezialisten von Rubner waren mit der Beratung im Zuge der Ausführungsplanung bereits in einer sehr frühen Projektphase in das Projekt involviert. Dazu kommen digitale Tools, um schnell die jeweiligen Anforderungen zu erfassen, die Massen und Abläufe abzubilden und das Bauvorhaben wirtschaftlich durchzuführen. Oliver Fried, Leitung des Projektvertriebs bei Rubner: „Durch die Einbindung in die Leistungsphase 5 und eine enge Abstimmung der Werkstatt- und Montageplanung mit den Fachplanern haben wir eine optimale Grundlage für die maximale werksseitige Vorfertigung geschaffen. Umfangreiche 3D-Planungen und Simulationen auf BIM-Basis, die unter anderem die Taktung der Anlieferungen, Kranzeiten und Montagearbeiten am gesamten Baufortschritt dargestellt haben, ermöglichten uns Planungs- und Terminsicherheit. Etwaige Probleme und Engpässe konnten so im Vorfeld simuliert und vermieden werden.“

Eingespielte Spezialisten

Neben dem frühen Austausch mit allen Beteiligten ist für Andreas Fischer die hohe Expertise des Teams, bei denen viele Spezialisten seit mehr als 10 Jahren gemeinsam an Projekten arbeiten, entscheidend. „Großen Respekt zolle ich dem gesamten Team, das zu diesem Erfolg beigetragen hat und an dieser Aufgabe wachsen durfte. Zuallererst der Projektleitung, ganz besonders den Kolleginnen und Kollegen in der Konstruktion, der Kalkulation und Administration, ebenso unserer Fertigung in Ober-Grafendorf, wo 192 Innen- und 204 Außenwandmodule minutiös vorgefertigt wurden und schließlich unserem Montagepartner baucon, der bei jedem ‚Hamburger Schietwetter‘ montiert hat.  Mich persönlich und die Eigentümerfamilie Rubner erfüllt es mit Stolz, nach 16 Monaten Montagezeit dieses Ergebnis zu sehen.“

Nutzungskonzept Roots

Auf einer Bruttogeschossfläche von rund 36.000 m2 befinden sich unter anderem 181 Wohneinheiten, davon 128 Eigentumswohnungen und 53 öffentlich geförderte. Roots beinhaltet weiters eine Tiefgarage mit 97 Plätzen sowie über 500 Fahrradstellplätze. Ein 600 m2 großer begrünter Innenhof sowie ein Yogaraum mit Terrasse unterstreichen die Naturverbundenheit. Im Erdgeschoss findet man in etwa 540 m2 Gastronomiefläche mit Terrasse und Loggia sowie einen Teil der 2.200 m2 großen Dauerausstellung und die Lernwerkstatt der Deutschen Wildtier Stiftung. Im Warftgeschoss befindet sich die restliche Ausstellungsfläche. Die Fertigstellung ist für 2024 geplant.

Zahlen und Fakten

  • Gesamthöhe Turm: 72 Meter
  • Geschosse Turm: 20, davon 16 in Holzbauweise
  • Geschosse Riegelbau: 8, davon 6 in Holzbauweise
  • Bruttogeschossfläche: rund 36.000 m2
  • Architektur: Störmer Murphy and Partners GbR
  • Tragwerksplanung: ASSMANN BERATEN + PLANEN GmbH
  • Holzbau: Rubner Holzbau GmbH, Augsburg
  • Bauherr: Garbe Immobilien-Projekte GmbH, Deutsche Wildtier Stiftung
  • Fertigstellung: geplant 2024

www.rubner.com/holzbau
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3 093 x 2 061 © GARBE Immobilien-Projekte, Daniel Sumesgutner
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4 961 x 4 961 © Garbe Immobilien-Projekte/Störmer Murphy and Partners
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