Presseinformation vom 21.10.2021
Auf 1.450 Meter Seehöhe liegt das neu errichtete Aparthotel „The Base“ in Andermatt in der Schweiz. Mit zehn luxuriös ausgestatteten Suiten und Zimmern bietet es Schweizer Gastlichkeit auf höchstem Niveau – sowohl sommers wie auch winters. Dass dieses exklusive Hotelprojekt in Holzbauweise und mit Rubner Holzbau ausgeführt wurde, hat mehrere gute – auch konstruktive – Gründe.
Auf 1.450 Meter Seehöhe liegt das neu errichtete Aparthotel „The Base“ in Andermatt in der Schweiz. Mit zehn luxuriös ausgestatteten Suiten und Zimmern bietet es Schweizer Gastlichkeit auf höchstem Niveau – sowohl sommers wie auch winters. Dass dieses exklusive Hotelprojekt in Holzbauweise und mit Rubner Holzbau ausgeführt wurde, hat mehrere gute – auch konstruktive – Gründe.
Andermatt ist ein ganz besonderer Ort – und eine der beliebtesten Urlaubsdestinationen der Schweiz. Die Ortschaft liegt gleichermaßen zentral wie auch abgeschieden. Das Ursental ist von acht Alpenpässen umgeben, deren umliegende Gipfel und Seitentäler, Bergseen und Wanderwege einmalige Erlebnisse garantieren – sowohl in der Sommer- als auch Wintersaison. Goethe soll seinerzeit über Andermatt gesagt haben „Mir ist‘s unter allen Gegenden, die ich kenne, die liebste und interessanteste“. Nun ist diese Region um eine bauliche Besonderheit reicher, denn das neue Aparthotel „The Base“ gilt sowohl touristisch als auch konstruktiv als ausgewiesenes Referenzprojekt – umgesetzt durch Rubner Holzbau in Brixen.
Exklusives „Basislager“Die Lage wird dem Namen „The Base“ mehr als gerecht – denn das neu errichtete Aparthotel liegt lediglich 50 Meter von der nächsten Liftstation sowie dem Bahnhof entfernt. „Damit wird dieses exklusive Hotelkonzept wortwörtlich seinem Anspruch als Basislager für gelungene Freizeit, Ferien und Urlaube gerecht“, fasst Peter Rosatti, Geschäftsführer von Rubner Holzbau Brixen, zusammen. Die auftraggebende Source Procurement SA verfügte im Ferienort über ein noch unbebautes Grundstück mit insgesamt 500 m2 Nutzfläche, wovon der Hotelneubau heute 220 m2 einnimmt. Ziel war es, die entsprechend gewidmete Fläche optimal auszunutzen. Das in Betonbauweise errichtete Kellergeschoss dient als Tiefgarage des Hotels und gleichzeitig als Grundplatte für den 4,5 Etagen in die Höhe ragenden Neubau – Erdgeschoss, OG1, OG2, OG3 als DG sowie ein separates Technikgeschoss.
Eine Frage des GewichtsDie tragenden Außenwände sowie teilweise auch die Innenwände des neuen Aparthotels bauen direkt auf der 60 cm dicken Stahlbetondecke des Kellergeschosses auf. Für die stabile Verankerung der Holzwände wurden deshalb bereits in der Rohbauphase Zuganker und Schubknaggen im Betonbau realisiert. Da das Kellergeschoss als Tiefgarage des Hotels genutzt wird, wurde die innenliegende Parkplatzfläche so frei und offen wie möglich, mit nur wenigen Stützen, ausgeführt. Daraus resultiert die konstruktive Vorgabe, das Gewicht des darauf stehenden Gebäudes so gering wie möglich zu halten – ein wesentlicher Grund, warum sich die Auftraggeber der Source Procurement SA für die Errichtung in Holzbauweise entschieden haben.
Zeit und Platz sparenEin weiterer Grund für die Entscheidung, Holz als Baustoff zu nutzen, war der hohe Grad der werkseitigen Vorfertigung der Wand-, Decken- und Dachelemente. Ziel war es, das Hotel in kürzestmöglicher Zeit innerhalb der Sommersaison zu realisieren, weil die Arbeiten ansonsten höchstwahrscheinlich durch starke Niederschläge beeinträchtigt und verzögert worden wären. In der Region von Andermatt ist es durchaus möglich, dass es bis Mai immer noch und ab Oktober schon wieder schneit. Dazu kamen die beengten Platzverhältnisse vor Ort. Nicht nur, dass der Baukran auf dem Grundstück eines benachbarten Chalets aufgestellt werden musste (das ebenfalls im Besitz der Source Procurement SA ist), so wurden die Holzelemente auch direkt vom LKW-Auflieger abgehoben und montiert. Die Auflieger wurden gleich auf der Baustelle getauscht und nicht geladen, wodurch auch die engen Straßen für den Verkehr freigehalten und die Einschränkungen für die Anrainer minimiert werden konnten. Auf diese Weise war es für Rubner Holzbau tatsächlich möglich, die Tragstruktur zwischen den Monaten Juni und September auszuführen und den gesamten vereinbarten Leistungsumfang bis Dezember 2020 fertigzustellen.
Tragende AußenwändeAls Außenwände kamen Universalpanele in Holzriegelbauweise zum Einsatz. Die daran angebrachten Sichtlatten für die Fassadenstruktur wurden bereits werkseitig vormontiert, die Elemente verfügen darüber hinaus über eine 6 cm starke Wärmedämmung sowie 18 mm starke Gipsfaserplatten als Brandschutzmaßnahme. Die in den Wandelementen integrierten Rollokästen über den Fensteröffnungen wurden ebenfalls gleich im Brixener Werk von Rubner Holzbau verbaut, sie gewährleisten die erforderliche Brandschutzklasse EI30. Die Gebäudehülle wurde entsprechend den gültigen Normen als luftdichtes Bauwerk ausgeführt.
Aussteifende InnenwändeDie Innenwände des Hotelgebäudes haben sowohl eine tragende als auch aussteifende Funktion. Sämtliche Wohnungstrennwände und Wände des Stiegenhauses und Aufzugsschachts wurden in Brettsperrholz (X-Lam) ausgeführt. Die Elemente verfügen über fünf Schichten, die Elementstärken variieren dabei zwischen 12 und 14 cm. Die statische Aussteifung wird durch die Installation entsprechend schwerer Verbindungen mit Stabdübeln und Schlitzblechen in Stahl sowie vorgefertigte Winkel erreicht. Die Analyse der Kräfte, die innerhalb der Wandstruktur wirken, wurde von den Experten des technischen Büros von Rubner Holzbau in Brixen anhand einer detaillierten 3D-Modellierung durchgeführt.
Vollholz statt HybridDas Projekt weist ein ungewöhnliches Bau-Merkmal auf. Sowohl das Stiegenhaus als auch der Liftschacht sind ebenfalls in Holzbauweise ausgeführt, was gegenüber der sonst üblichen Bauweise in Stahlbeton sowohl Gewicht als auch Bauzeit einspart. Daraus reultiert allerdings auch die Notwendigkeit, für alle Bauteile eine Brandschutz-Kapselung (K60) mit 18 mm starken Gipsfaserplatten herzustellen.
Zahlen und DatenDie Kennzahlen dieses aufsehenerregenden Hotelprojekts im Schweizer Andermatt können sich sehen lassen. In den nur vier Monaten Bauzeit für die tragende Struktur des Gebäudes wurden in Summe rund 750 m
2 vorgefertigte Fassadenelemente (teilweise mit vorgesetzten Latten), ca. 300 m
2 Dachelemente (mit werkseitig integrierten Dachflächenfenstern) verbaut. Für die weiteren Konstruktionen wurden 15 m
3 Brettschichtholz und 200 m
3 Brettsperrholz verarbeitet. Rund 10 Tonnen Stahlteile und Träger verbinden die Holzbauelemente und stabilisieren die gesamte Gebäudestruktur.
Vorteile erkanntFür Rubner Holzbau in Brixen gilt das neu errichtete Aparthotel „The Base“ in vielerlei Hinsicht als wegweisendes Referenzprojekt. „Bei diesem Gebäude in Andermatt konnte der Ingenieurholzbau seine Stärken voll ausspielen. Die Auftraggeber haben diese erkannt und sowohl die kurze Bauzeit durch die werkseitige Vormontage als auch das vergleichsweise geringe Gewicht des Naturbaumaterials Holz effizient für ihre Zwecke genutzt“, fasst Peter Rosatti zusammen. Seit Dezember 2020 können sich die Gäste von der außergewöhnlich hohen Wohn- und Lebensqualität in einem konsequent umgesetzten Vollholzgebäude überzeugen.
Fertigstellung: 2020
Bauherr: Source Procurement SA, Massagno (CH)
Architekt: A++ Human Sustainable Architecture, Lugano (CH)
Holzbau: Rubner Holzbau, Brixen (IT)
Fassadenelemente: ca. 750 m
2Dachelemente: ca. 300 m
2Brettschichtholz: ca. 15 m
3 Brettsperrholz (X-Lam): ca. 200 m
3 Bilder: a2plus - A++
www.rubner.com/holzbau