Presseinformation vom 10.06.2022

Forschung und Entwicklung für die Stromnetze der Zukunft am RTE Campus mit flexiblem Architekturkonzept.

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Der RTE Campus vereint am Standort in Jonage östlich von Lyon (FR) das Ausbildungszentrum sowie Einrichtungen für die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit des französischen Stromnetzbetreibers RTE. Anstoß dazu gaben die Energiewende und die laufende Weiterentwicklung der Stromnetze. Am Campus wurden möglichst viele Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet und bei der landschaftsgärtnerischen Gestaltung darauf geachtet, die Biodiversität zu fördern.

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Der RTE Campus vereint am Standort in Jonage östlich von Lyon (FR) das Ausbildungszentrum sowie Einrichtungen für die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit des französischen Stromnetzbetreibers RTE. Anstoß dazu gaben die Energiewende und die laufende Weiterentwicklung der Stromnetze. Am Campus wurden möglichst viele Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet und bei der landschaftsgärtnerischen Gestaltung darauf geachtet, die Biodiversität zu fördern. Und mit dem französischen Standort von Rubner Holzbau wurde der passende Umsetzungspartner gewählt.

Auf mehr als 20.000 m2 Gebäudefläche wurde hier in synergetischer Vernetzung mit dem Innovationsstandort Lyon (Start-up-Unternehmen, Cluster, FabLabs usw.) ein Projekt umgesetzt, um die für den Betrieb der Stromnetze der Zukunft (Leittechnik, Leistungselektronik, Informationssysteme u. a.) notwendigen digitalen Lösungen zu entwickeln und mit ihnen zu experimentieren. Die Teams von AIA Life Designers haben das Bauvorhaben entsprechend dem Ziel gestaltet, einen innovativen und leistungsfähigen Standort sowie eine einladende Arbeits- und Lernumgebung zu schaffen, die Kreativität und Wohlbefinden fördert und gleichzeitig ein Vorzeigemodell nachhaltiger Entwicklung darstellt.

In der Verlängerung des inneren Durchgangs, der quer durch das Bestandsgebäude verläuft, wurden zwei überdachte Außenwege errichtet, welche die verschiedenen Gebäude in einer Kammstruktur miteinander verbinden. Die weiteren Baukörper sind als einzelne Pavillons rund um dieses „architektonische Rückgrat“ angeordnet. Diese Aufteilung ist ein klares Zeichen dafür, dass die Architekten einen erweiterbaren und entwicklungsfähigen Bauplan entworfen haben, der es ermöglicht, den Campus auch an zukünftige Anforderungen anzupassen. Um eine solche flexible Weiterentwicklung zu ermöglichen, wurden die Bürogebäude von den technischen Räumlichkeiten (mit höherer Lärmentwicklung) getrennt, da die einzelnen Bereiche unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich Raumhöhe, Höhe der Doppelböden sowie Vorgaben für Akustik und Beleuchtung zu entsprechen hatten.

Die V-förmige Struktur der Douglasien-Pfeiler des Holztragwerks der überdachten Außenwege verleiht dem architektonischen Konzept eine spannende Dynamik – und erinnert nebenbei auch an die Sinusform einer Wechselstrom-Kurve. Die Gebäudehüllen bestehen aus einer Holz-Beton-Fassade, wobei ein Holztragwerk mit einer Stahlbetonverkleidung verbunden wurde. Dieses beim RTE Campus eingesetzte neuartige Verfahren (genannt Façade mixte bois-béton, FMB) wurde von AIA Ingénierie entwickelt, Rubner Holzbau hat dafür ein technisches Gutachten erstellt.

Die Innenräume bieten eine angenehme und qualitativ hochwertige Arbeitsumgebung. Sie lassen viel Spielraum für eine flexible Einteilung und Einrichtung, was vor allem in den aktuellen Homeoffice-Zeiten ein wesentlicher Aspekt ist. Die Sichtbarkeit der Tragwerksstruktur aus natürlichem Holz gibt einen direkten Einblick in die Gebäudearchitektur und trägt zu einer freundlichen Atmosphäre bei. In den Gemeinschaftsbereichen wurden gemütliche Meetingzonen in unterschiedlichen Settings (Cosy, Quick Talk, Serendipity) eingerichtet. Auch die Biodiversität wurde bei diesem Projekt berücksichtigt. Die Teams von AIA Environnement entwickelten für den RTE Campus einen detailliert gestalteten, landschaftsgärtnerischen Umgebungsplan. Den Nutzerinnen und Nutzern stehen im Außenbereich weitläufige Terrassen offen, mehrere extra angelegte Wasserbecken sorgen für zusätzliche Kühlung des Areals. Hinzu kommen ein Obstgarten, dessen Blüten Insekten anlocken und der den Mitarbeitenden zu jeder Jahreszeit Früchte liefert, eine Naturwiese und ein Picknick-Bereich. Als Ausgleich für die versiegelten Flächen wurden alle Wege mit optimaler Bodendurchlässigkeit realisiert. Regenwasser wird über einen mit filtrierenden und reinigenden Pflanzen bewachsenen Feuchtbereich aufgenommen und auf natürliche Weise aufbereitet.

Auch die allgemeinen Abwässer des Areals werden zuerst mit einem Öl-/Wasserabscheider vorbehandelt und anschließend in der Pflanzenkläranlage gereinigt. Das Regenwasser, das über die Dächer aufgefangen wird, wird für eine Wiederverwertung in den Gebäuden genutzt. Der Überlauf führt in die Wasserbecken, die wiederum in die Feuchtbereiche abfließen.

Der gesamte Standort ist architektonisch bewusst flexibel gestaltet, da sich die Arbeits- und Ausbildungsmethoden auch in Zukunft stetig weiterentwickeln werden. Sowohl Auftraggeber als auch Planer erachten es als ihre Verantwortung, das optimale Zusammenspiel der Gebäude mit der Umgebung und den umliegenden Ökosystemen sicherzustellen. Aus diesem Grund wurden am RTE Campus möglichst viele Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet und bei der landschaftsgärtnerischen Gestaltung darauf geachtet, die Biodiversität zu fördern.

Eckdaten:

  • Fertigstellung: 2021
  • Bauherr: RTE, Lyon (FR)
  • Generalunternehmer: EIFFAGE construction, Lyon(FR)
  • Architekten: AIA Architectes, Lyon (FR)
  • Planungsbüro Holz: AIA Ingénierie, Lyon (FR)
  • Holzbau: Rubner Construction Bois SAS, Chassieu/Lyon (FR)
  • Fläche: 20.250 m2 (Standort 1: 9.285 m2, Standort 2: 10.965 m2)
  • Brettschichtholz: 1.400 m3
  • Holz- und Beton-Rahmenplatten: 11.000 m2
  • Bausysteme: Brettschichtholzpfeiler und -balken, verbundener Betonboden, Holzrahmen-Fassade mit Fassadenverkleidung durch vorgefertigte Betonplatten nach dem FMB-System (Holzrahmen wird mit der Betonhülle verbunden)
  • Holzarten: Fichte (Pfeiler- und Balkentragwerk), Douglasie (Rahmenelemente Schreinerarbeiten und Pfeiler Innendurchgang)
  • Bilder: Sergio Grazia

www.rubner.com/holzbau
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