Presseinformation vom 11.06.2022

Echinoidea – am FuoriSalone in Mailand.

2 struttura e architetto_60_sm © Alice Turazza

Die Besucher des FuoriSalone erwartet im Innenhof der Università Statale di Milano eine formell besonders reduzierte Installation: Echinoidea – eine konstruktive Kooperation des Architekten Giacomo Garziano und Rubner Haus.

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Die Besucher des FuoriSalone erwartet im Innenhof der Università Statale di Milano eine formell besonders reduzierte Installation: Echinoidea – eine konstruktive Kooperation des Architekten Giacomo Garziano und Rubner Haus.

Bei Echinoidea handelt sich um eine bewusst modular gehaltene Holzstruktur, die in ihrem Inneren ein kontemplatives Erlebnis und geborgenes Gefühl bieten soll. Ihre rhythmische Gliederung eröffnet entlang der Längsachse darüber hinaus neue Perspektiven auf die historische Bausubstanz sowie die natürlich wachsenden Pflanzen im Innenhof der traditionsreichen Universität. Mit anderen Worten: Echinoidea ist eine Interpretation eines natürlichen, organischen Raums, deren archaische Funktion die eines „natürlich gewachsenen“ Unterschlupfs ist.

Konzeptionelle Basis

Die Installation ist gleich von zwei Konzepten inspiriert – einem natürlichen und einem konstruktiven. Zum einen interpretiert die Holzstruktur den kompakten Körper des Seeigels (lat.: Echinoidea) neu. Diese 450 Millionen Jahre alte Tierart findet sich in allen Ozeanen und Klimazonen und ist äußerst wichtig für das Verständnis unseres Ökosystems. Ihre Präsenz lässt direkte Rückschlüsse auf die Wasserqualität, die Wassertemperatur und mögliche menschen-induzierte ökologische Auswirkungen auf das sensible Ökosystem zu. So wie der kompakte Körper des Seeigels in einem Endoskelettgehäuse eingeschlossen ist, das aus 10 Doppelreihen von Platten besteht, die bewegliche und spitze Stacheln stützen, bietet Echinoidea den Besuchern Schutz und hüllt sie in einen organischen Kokon, in dem sie sich ausruhen und nachdenken können. Zum anderen bezieht sich die Form auch auf das von Vitruv (römischer Architekt, Ingenieur und Architekturtheoretiker) ersonnene Konzept der „Primitiven Hütte“, das die Ursprünge der Architektur und die anthropologische Beziehung zwischen Mensch und natürlicher Umwelt als Grundlage für die Schaffung von Architektur beleuchtet.

Austausch mit der Natur

„Die Suche nach einer Form des harmonischen Zusammenlebens mit unserem Planeten manifestiert sich durch die tiefe Verbindung und den gegenseitigen Austausch mit der Natur, von der wir ein grundlegender Teil sind“, erklärt Giacomo Garziano, Architekt und Gründer von GG-loop und ergänzt: „Minimierung der Auswirkungen unseres Handelns und unserer Gebäude ist nicht genug, wir müssen die Kurve umkehren, wir müssen unbedingt eine positive ökologische Wirkung durch unsere gebaute Umwelt anstreben. Bei der Erforschung dieser Möglichkeit ist der biophile und regenerative Ansatz für seine intrinsische Verbindung mit der Natur von grundlegender Bedeutung. Es ist dann die Matrix des Konstruierten, nach der wir suchen müssen, um neue Lösungen für die notwendige Regeneration des Planeten zu finden.“

Parametrischer Ansatz

Der für den FuoriSalone in Mailand konstruierte Pavillon basiert auf einem parametrischen System. Zur Erklärung: bei der parametrischen Modellierung wird eine Reihe von Regeln in Form von Parametern und Zahlen definiert, die nach Eingabe in die Software nahezu automatisiert die Form der Installation entwickeln. Durch Modifizieren und Abändern dieser Parameter ist es möglich, eine praktisch unendliche Anzahl von Varianten und Größen dieses Modells zu erhalten.

Vier identische Strukturteile

Echinoidea besteht aus insgesamt 503 Elementen, die auf 6 x 6 x 6 m das scheinbar natürlich entstandene und von Leichtigkeit getragene Volumen ergeben. Die Installation ist bewusst modular gehalten und einfach zu (de)montieren – und somit in höchstem Maße nachhaltig und recycelbar. Die bilaterale Symmetrie des Seeigelkörpers war eine maßgebliche Inspiration für den Herstellungsprozess bei Rubner Haus. Der Pavillon besteht somit aus lediglich vier identischen Strukturteilen von Holzlamellen – ein konstruktiver Ansatz, der es ermöglicht, dieses Projekt höchst effizient, innerhalb kürzester Zeit und mit minimalstem ökologischen Fußabdruck zu realisieren.

Potenzial für die Zukunft

Martin Oberhofer, Geschäftsführer von Rubner Haus, erklärt dazu: „Nach der industriellen Revolution hat die Bauindustrie die gesamte Produktionskette auf der Suche nach Effizienz und Geschwindigkeit verändert, nicht nur auf Baustellen, sondern auch bei der Auswahl der Materialien und der Art und Weise, wie sie extrahiert, transportiert und umgewandelt werden – oft auf Kosten der Umwelt. Aktuell zeigt sich mehr denn je, dass diese Produktionslogik nicht mit einer klimaneutralen Architektur vereinbar ist.“ Das Mailänder Projekt soll einen möglichen Lösungsansatz dafür aufzeigen. „Holz als natürlich nachwachsender Werkstoff ist das ideale Material für die heutige Architektur. Obwohl es sich um ein uraltes Material handelt, ermöglicht die Entwicklung von Technologie und Bautechniken heute nie dagewesene Leistungen. Echinoidea möchte ein Beispiel für ein solches Potenzial sein.“

Lichtsetzung

Nachts wird die formell reduzierte Holzkonstruktion von Artemide lichttechnisch in Szene gesetzt. Lineare RWB-Profile erzeugen dynamische und umhüllende Lichteffekte. Die weißen Diffusoren des Modells Gople Outdoor beleben die Struktur des Echinoidea-Holzskeletts mit weich gestreutem Licht und verleihen der konstruktiven Rhythmik nach Sonnenuntergang ein völlig neues Erscheinungsbild.

www.rubner.com/haus
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Bilder (24)

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