Presseinformation vom 15.01.2021
Friedrich Riess, Geschäftsführer der Riesskelomat GmbH, verweist auf die Geschichte des Unternehmens: „Die Marke RIESS steht für handgefertigtes Emaillekochgeschirr aus Österreich seit 1922 in Premium-Qualität sowie für Schilder aus Emaille und Sonderanfertigungen. Und auch die Marke Kelomat mit Schnellkochtöpfen, Edelstahlgeschirr, Spezialpfannen und Edelstahl-Küchenhelfern ist im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt.“ Viele der Produkte sind auch nach Jahrzehnten immer noch in Gebrauch – oft schon innerhalb der Familie weitervererbt.
Viele Gebrauchsgegenstände im Haushalt erscheinen so alltäglich, dass sich so gut wie niemand weitere Gedanken darüber macht. Für Veit Schmid-Schmidsfelden, Fachgruppenobmann der Metalltechnischen Industrie in der WKNÖ, ist das Grund genug, die entscheidende Gemeinsamkeit dieser bewährten Alltagsgegenstände näher zu beleuchten – Metall als Ausgangsmaterial: „Metallwerkstoffe bestechen durch Präzision in der Verarbeitung, Verlässlichkeit im Gebrauch, Umweltentlastung durch höchste Recyclingquoten und vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Aus unserer modernen Welt nicht wegzudenken.“ Tatsächlich ist es interessant und spannend, welche Idee, welche Vorteile – und nicht zuletzt auch: welches heimische Unternehmen – hinter diesen Alltags-Klassikern steckt.
Qualität hat einen UrsprungÜberraschend ist auch, dass einige dieser unverzichtbaren Erzeugnisse aus niederösterreichischer Produktion stammen. Das traditionelle Emaillegeschirr von Riess in Ybbsitz und die flexiblen Verpackungsfolien von Constantia Teich in Weinburg sind nur zwei Beispiele für die Vielseitigkeit der Metalltechnischen Industrie in Niederösterreich. Die Gemeinsamkeit der Produkte von Riess und Constantia Teich ist, dass sicherlich jede Niederösterreicherin und jeder Niederösterreicher (und sicherlich auch über die Landesgrenzen hinaus) schon mindestens einmal mit ihnen zu tun gehabt hat.
Traditionsunternehmen aus NiederösterreichFriedrich Riess, Geschäftsführer der Riesskelomat GmbH, verweist auf die Geschichte des Unternehmens:
„Die Marke RIESS steht für handgefertigtes Emaillekochgeschirr aus Österreich seit 1922 in Premium-Qualität sowie für Schilder aus Emaille und Sonderanfertigungen. Und auch die Marke Kelomat mit Schnellkochtöpfen, Edelstahlgeschirr, Spezialpfannen und Edelstahl-Küchenhelfern ist im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt.“ Viele der Produkte sind auch nach Jahrzehnten immer noch in Gebrauch – oft schon innerhalb der Familie weitervererbt.
Constantia Teich produziert als umsatzstärkstes Unternehmen der Constantia Flexibles Gruppe flexible Verpackungsmaterialien für Produkte des täglichen Bedarfs wie für Lebensmittel, Süßwaren, Kaffee und Tiernahrung sowie für Pharmazeutika. Produktionsleiter Karl de Zordo taucht gleich in den Alltagsgebrauch ein: „Nehmen wir die Situation am Frühstückstisch: Der Deckel vom Joghurtbecher, die Käsefolie, die Kaffeekapsel und die Marmelade-Portionspackung werden von uns hergestellt. Tiernahrungsverpackung (Schale und Deckel) wird ebenfalls bei Constantia Teich produziert. Den Süßwarenbereich decken wir mit Schokoladefolie, Pralinenfolie und Kaugummiwickel ab. Daraus wird ersichtlich, wie oft Aluminium aufgrund der guten Eigenschaften eingesetzt wird.“
Metall als WerkstoffDie emaillierten Produkte von Riess bestehen aus Eisen, das mit silikatischem Glas (Emaille) bei 850 °C verschmolzen wird. In der Herstellung werden ausschließlich natürliche „Bodenschätze“ wie Eisen, Quarz, Ton, Feldspat, Soda und Pottasche sowie kleinste Mengen von Metalloxiden verwendet. Die auf diese Weise entstehende porenlose Emailleoberfläche ist sowohl schnitt- und kratzfest als auch bakterienhemmend und sorgt dafür, dass die Aromen in den Speisen bewahrt bleiben. Der Eisenkern leitet und speichert die Hitze besonders gut. Unabhängigen Tests zufolge nutzt Kochgeschirr von Riess Premium Emaille die Leistung des Herds zu mehr als 97 %. Das reduziert den Verbrauch von wertvoller Energie um bis zu 30 %. „Kochen mit Emaillegeschirr bedeutet, gesünder zu kochen und dabei Energie zu sparen“, fasst Friedrich Riess zusammen. Die Nutzung von Eisen als formgebendes Material ist der Grund, dass die traditionell gefertigten Töpfe, Pfannen, Kasserollen, Auflaufformen, Kessel und Schüsseln auch mit modernen Induktionsherden zu nutzen sind.
Auch bei Constantia Teich lässt sich Metall durch kein anderes Material ersetzen. Bereits kurz nach der Gründung 1912 erkannten die damaligen Eigentümer die Vorzüge von Aluminium und stellten die Produktion 1927 von Zinn- bzw. Bleifolie auf Aluminiumfolie um. Aluminium stellt eine absolute Barriere vor Licht, Gasen und Flüssigkeiten dar und bewahrt nicht nur die Aromen des Produktes, sondern verlängert auch wesentlich deren Haltbarkeit. Aluminium ist sehr gut formbar und leicht, das ist wichtig beim Transport der Waren. „Die hohe Qualität liegt in der Funktionalität der Verpackung und am Erscheinungsbild des Produktes, also am qualitativ hochwertigen Druck auf der Folie,“ erklärt Karl de Zordo.
Optimierungs-PotenzialWie lassen sich eigentlich ausgereifte Produkte weiter verbessern? Diese Frage stellen sich auch die beiden niederösterreichischen Traditionsunternehmen. Bei Riess orientiert man sich an den aktuellen Wünschen und Bedürfnissen der Verbraucher und laufenden Entwicklungen des Eisenlieferanten VÖEST. Darüber hinaus wird auf Kontrollen und Zertifikate gesetzt. Friedrich Riess: „Wir befolgen die strikten Qualitätskriterien der European Enamel Authority und lassen alle unsere Produkte von akkreditierten Prüfanstalten wie der Lebensmitteluntersuchungsanstalt und dem OFI nach europäischen und österreichischen Gesetzen und Verordnungen testen. Dies wird gekennzeichnet mit unserem Bodensiegel.“ Auch bei Constantia Teich führt für Karl de Zordo kein Weg an Aluminium als grundlegendes Material vorbei: „Wir arbeiten laufend an Optimierungen, sei es bei der Spezifikation, um wertvolle Ressourcen zu schonen, beim Druck oder auch bei der Funktionalität. Ein wesentlicher Aspekt ist die Nachhaltigkeit, denn Aluminium ist ohne Qualitätsverlust unendlich oft wiederverwertbar und wiederverwendbar.“
Nachhaltigkeit garantiertDie Energie für die Fertigung bei Riess wird im betriebseigenen Kleinwasserkraftwerk gewonnen. Und auch aufgrund der (generationen-) langen Lebensdauer des Emaillegeschirrs steht die Nachhaltigkeit außer Frage. „Unsere Produkte sind zu 100 % CO2-neutral in Österreich gefertigt und lassen sich am Ende ihrer Lebensdauer sauber recyceln und wieder dem Werkstoffkreislauf zuführen“, bringt es Friedrich Riess auf den Punkt.
Die Folien von Constantia Teich haben naturgemäß eine kürzere Nutzungsdauer, weshalb hier größter Wert auf die mehrfache Verwendung des Rohstoffs gelegt wird. „Der Recyclingprozess für Aluminium erfordert nur 5 % Energie der Primärproduktion, was enormen Emissions- und Energieeinsparungen entspricht. Daher ist recyceltes Aluminium ein wertvoller Rohstoff in einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Zusätzlich arbeitet Constantia Flexibles stetig daran, die Materialdicke der Produkte zu reduzieren und gleichzeitig die notwendige Qualität hoch zu halten, um die verpackten Produkte zu schützen. Das Ziel ist, dass 2025 alle Verpackungsmaterialien, die vom Verpackungsunternehmen Constantia Flexibles hergestellt werden, zu 100 % wiederverwertbar sind“, erklärt Karl de Zordo die weiteren Unternehmensziele.
made in AustriaMetall – auch aus niederösterreichischer Produktion – ist aus dem Alltag nicht wegzudenken. Im Fall des Ybbsitzer Unternehmens Riess wird die Herkunft aus Österreich über Internet, Broschüren, Fernsehen, Fachhandel, Kochbücher und Nachhaltigkeitsberichte konsequent kommuniziert. Die Pielachtaler Firma Constantia Teich erreicht die Konsumenten nur über Umwege, da sie für die weiterverarbeitende Industrie im B2B-Bereich produziert und deshalb beim Endkunden als Produzent nicht „sichtbar“ wird. Schlussendlich zählt, dass die Metalltechnische Industrie von Niederösterreich mit ihren tief im Alltag der (heimischen) Haushalte verwurzelt ist – teilweise seit mehr als einem Jahrhundert.
Facts & Figures der Metalltechnischen Industrie in NiederösterreichDie Metalltechnische Industrie ist die Schlüsselindustrie und Job-Motor in Niederösterreich. Sie umfasst alle Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei. Mit über 300 Unternehmen und knapp 26.000 Beschäftigten erwirtschaftet die Metalltechnische Industrie NÖ pro Jahr einen Produktionswert von 7,3 Milliarden Euro. Die mittelständisch strukturierte Branche stellt das Rückgrat der industriellen Beschäftigung in Niederösterreich dar.
Zahlen für NÖ
- 25.994 unselbstständig, beschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- 306 Unternehmen
- 7,2 Mrd. Euro Produktionswert (davon 5,2 Mrd. Euro Umsatz im Ausland)
- 12 Prozent des Bruttoregionalprodukts von NÖ erwirtschaftet die Branche
- 1030 Lehrlinge – das entspricht rund 40 Prozent der Industrielehrlinge
- 23,5 Prozent aller NÖ Exporte
Weitere Informationen unter:
www.mti-noe.at