Presseinformation vom 29.09.2022
Am Standort der Rubner Holzindustrie – dem modernsten und größten Säge-, Hobel- und Leimholzwerk in Ostösterreich – im steirischen Rohrbach an der Lafnitz wurden eine Reihe maßgeblicher Erneuerungen und Erweiterungen vorgenommen, um die natürlichen Ressourcen noch effizienter zu nutzen – vom Biomasseheizwerk, Pellets aus eigener Erzeugung, einer großdimensionierten Photovoltaikanlage bis hin zu e-Mobilität in Produktionsbereichen sowie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bei der Rubner Holzindustrie, dem modernsten und größten Säge-, Hobel- und Leimholzwerk in Ostösterreich, stehen alle Zeichen auf nachhaltige Energiegewinnung und Energienutzung – für den Eigenbedarf aber auch für die Region. Am Standort im steirischen Rohrbach an der Lafnitz wurden eine Reihe maßgeblicher Erneuerungen und Erweiterungen vorgenommen, um die natürlichen Ressourcen noch effizienter zu nutzen – vom Biomasseheizwerk, Pellets aus eigener Erzeugung, einer großdimensionierten Photovoltaikanlage bis hin zu e-Mobilität in Produktionsbereichen sowie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Energie – vor allem ihre effiziente und ökologisch sinnvolle Nutzung – ist das Thema der Stunde. So gut wie jeder Haushalt und jedes Unternehmen beschäftigt sich aktuell intensiv damit, wie Energie bestmöglich eingesetzt werden kann. Als Sägewerk sitzt die Rubner Holzindustrie quasi „an der Quelle“, denn das von den Wald- und Forstbesitzern angelieferte Rundholz stellt eine der besten und nachhaltigsten Energiequellen in der Natur dar. Geschäftsführer Ing. Albert Weissensteiner, MBA, fasst zusammen: „Von dem Holz, das bei uns eintrifft, wird 100 % verarbeitet, nichts wird weggeworfen. So wird zum Beispiel die Rinde des Rundholzes in unserem betriebseigenen Biomasseheizwerk thermisch verwertet und die entstehende Abluft gleich mehrfach im Produktionsprozess genutzt.“
Energie aus BiomasseMit der Errichtung eines topmodernen Biomasseheizwerks mit 8 MW Leistung und einer Pelletieranlage für die Produktion von 60.000 Tonnen Pellets pro Jahr hat Rubner bereits im Frühjahr 2022 einen entscheidenden Schritt für die Zukunft gesetzt. Gemeinsam mit der Bioenergie Köflach wurde ein Konzept erarbeitet, das die Abwärme des Heizwerks bestmöglich für die Pelletierung und die Trocknung des Schnittholzes nutzbar macht. Bei der Rubner Holzindustrie fallen pro Jahr immerhin rund 27.000 Schüttraummeter Rinde an – dieses Energiepotenzial wird nun gleich mehrfach genutzt. In den Bau der neuen Anlagen und die sinnvolle Zusammenführung der Abläufe wurden von Rubner und Bioenergie Köflach in Summe 13,5 Millionen Euro investiert.
Steirische QualitätspelletsDie Pelletierung der Sägespäne ist ein völlig neuer Geschäftsbereich für die Rubner Holzindustrie in Rohrbach an der Lafnitz. Im Sägewerk fallen jährlich rund 200.000 Schüttraummeter Sägespäne an, die bisher überwiegend an externe Abnehmer verkauft wurden. Der Aufwand für die Bearbeitung der Sägespäne war in der Vergangenheit vergleichsweise enorm. Sie mussten mit schwerem Gerät bewegt und am Lagerplatz offen gelagert werden, danach erfolgte der Transport per LKW – nicht gerade umweltfreundlich und effizient, da frische Sägespäne zu ca. 55 % aus Wasser bestehen. „Unser neues Konzept sieht vor, dass die Späne unmittelbar dort gelagert und verarbeitet werden, wo sie entstehen. Von der Säge werden sie mittels elektrischer Förderanlagen in den Nassspänesilo verbracht, von wo aus sie zum Spänetrockner gelangen. Dieser wird zum größten Teil mit der Niedrigtemperaturwärme, welche von der Rauchgaskondensation kommt, versorgt“, erklärt Albert Weissensteiner. Auf diese Weise wird die bereits vorhandene Abwärme der Anlage ökologisch sinnvoll genutzt.
Regional CO2-neutraler BrennstoffIn der Pelletieranlage werden zertifizierte Qualitätspellets erzeugt, die unter dem Markennamen „Steirerpellets“ (Anfragen unter www.steirerpellets.at und office@steirerpellets.at) verfügbar sind. Da nur Sägespäne ausschließlich aus PEFC-zertifiziertem Tannen- und Fichtenholz pelletiert werden (keinerlei Rinde), entsteht beim Verbrennen extrem wenig Asche. Die frisch produzierten Pellets werden laufend von externen Partnern geprüft. In ihnen steckt nachweislich mehr Brennwert als in vielen anderen Produkten auf dem Markt. Produziert werden die „Steirerpellets“ sind in erster Linie Haushalte und Abnehmer aus der unmittelbaren Region. Albert Weissensteiner fasst zusammen: „Das Wechselgebiet ist eine der waldreichsten Regionen Österreichs, hier werden viele Haushalte mit Pelletanlagen beheizt. Unser Anspruch ist es, den Abnehmern aus diesem Einzugsgebiet einen Qualitätsbrennstoff anzubieten, der die gängigen Standards sogar übererfüllt. Mehr noch, da wir 80 % des verwerteten Rundholzes aus einem Umkreis von lediglich 80 km beziehen, sind die „Steirerpellets“ regional sogar CO2-neutral.“ Um Nachfragespitzen abzufedern und stets die benötigte Menge Qualitätspellets vorrätig zu haben, verfügt die Rubner Holzindustrie am Standort über zwei Pelletsilos mit jeweils 4.000 Tonnen Lagerkapazität.
Hocheffiziente TrocknungsanlagenEbenfalls neu und energietechnisch optimiert ist die Zusammenstellung der Trocknungsanlagen am Betriebsgelände. Zur Erklärung: Um frisches Schnittholz weiterzuverarbeiten (z. B. zu maschinell festigkeitssortierten Leimbindern, dem Hauptprodukt von Rubner) muss es zuvor auf ein bestimmtes Maß an Restfeuchtigkeit getrocknet werden. In den vier Trocknungskanälen und 18 Trockenkammern werden jährlich rund 274.000 m
3 Schnittholz für die weitere Produktion vorbereitet. Die dafür benötigte Hochtemperaturwärme mit ca. 110 °C wird direkt aus dem neuen Biomasseheizwerk zugeführt. Um die Effizienz der Anlagen zu steigern, nutzt Rubner auch die warme Abluft aus dem laufenden Betrieb. Sie wird vorab gezielt in die auf die Trocknung wartenden Holzstapel geblasen, um so den gesamten Energieeinsatz deutlich zu minimieren. Albert Weissensteiner betont: „Mit diesem Setup sind wir in der Lage, volle 100 % unseres Schnittholzes selbst zu trocknen. Da wir in Zukunft nur noch getrocknetes und fertig verarbeitetes Holz mit deutlich geringerem Gewicht ausliefern, reduzieren wir auch hier unser gesamtes Warenverkehrsaufkommen und damit die CO2-Emissionen auf der Straße.“
Stromgewinnung aus sauberer SonnenenergieUm die CO2-Bilanz des gesamten Unternehmens so niedrig wie möglich zu halten, setzt die Rubner Holzindustrie am Standort in Rohrbach an der Lafnitz auch auf saubere Sonnenenergie. Auf den Dachflächen der Lagerhallen wurde eine großdimensionierte Photovoltaikanlage mit 2,4 MWp Leistung installiert. Diese Anlage ist in der Lage, rund ein Viertel des Strombedarfs des gesamten Unternehmens zu decken, was ziemlich genau dem Strombedarfs der Trocknungsanlagen entspricht. Der selbst erzeugte Strom wird direkt für den Betrieb der Ventilatoren, Steuerungsventile und weiteren technischen Installationen genutzt. Für Albert Weissensteiner ist die Verschränkung dieser Ressourcen beispielhaft: „Damit betreiben wir die Trocknungskanäle und Trockenkammern – jene Bereiche mit dem höchsten Energieverbrauch innerhalb der Prozesskette – nachweislich energieautark.“
Gelebte E-MobilitätSauberer Strom treibt bei der Rubner Holzindustrie auch andere Unternehmensbereiche maßgeblich an. Für die Manipulation des Schnittholzes sind bereits fünf rein elektrisch betriebene Stapler im Einsatz. Nach und nach soll sämtliches Schnittholz elektrisch bewegt und verbracht werden. Für die Bereichsleiter, die im direkten Kundenkontakt stehen, wurden sechs Elektrofahrzeuge angeschafft. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben darüber hinaus die Möglichkeit, über das Unternehmen unkompliziert E-Bikes sowohl für den Arbeitsweg als auch die private Nutzung zu beziehen. Bei aktuell 130 Beschäftigten resultieren solche Initiativen in der spürbaren Reduktion des regionalen Verkehrsaufkommens mit privaten (benzin- und dieselbetriebenen) PKWs – und damit unmittelbar auch der CO2-Emissionen.
Nachhaltigkeit mit HandschlagqualitätGeschäftsführer Ing. Albert Weissensteiner, MBA sieht die Rubner Holzindustrie gut für die Zukunft aufgestellt: „Als Unternehmen, das mit Holz, einem der wertvollsten Naturprodukte, arbeitet, tragen wir eine große Verantwortung. Schließlich liegt es auch an uns, die Ressource Wald in unserem steirischen, niederösterreichischen und burgenländischen Einzugsgebiet schonend zu nutzen und nachhaltig zu fördern. Wir agieren deshalb als Partner mit Handschlagqualität, der regional denkt, unkompliziert handelt und präzise plant. Deshalb lassen wir seit einigen Jahren von externen Spezialisten unseren gesamtheitlichen CO2-Footprint evaluieren. Auf diese Weise bringen wir Transparenz in die internen Produktionsprozesse und machen sichtbar, wo wir in Zukunft die effiziente Nutzung der eingesetzten Energie verstärkt optimieren können.“
Daten/Fakten
- 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 3 Lehrlinge
- Jahreseinschnitt 400.000 Festmeter Rundholz
- Betriebsfläche ca. 14 Hektar
- Hallenfläche ca. 30.000 m2
- Jahresumsatz rund 80 Millionen Euro
- 100 % Verwertung des Rundholzes
- Weiterverarbeitung zu ca. 40.000 m3 Rahmenholz
- PEFC-Zertifizierung
- Gegründet 1978, seit 1996 Teil der Rubner Gruppe
Kurz-Information über Rubner HolzindustrieRubner Holzindustrie, das Sägewerk für den konstruktiven Holzbau, ist Teil der Rubner Gruppe mit ihren Geschäftsfeldern Holzindustrie, Ingenieurholzbau, Holzhausbau, Holztüren und -fenster. Das PEFC-zertifizierte Säge-, Hobel- und Leimholzwerk in Rohrbach an der Lafnitz (Steiermark, Österreich) verarbeitet jährlich bis zu 400.000 Festmeter Rundholz. Der wertvolle Rohstoff Holz wird zu 100 % restlos und nachhaltig genutzt – bis hin zur thermischen Verwertung der Rinde im betriebseigenen Biomasseheizwerk für die Trocknung des Schnittholzes. Die Produktpalette umfasst maschinell festigkeitssortierte Leimbinderlamellen, Konstruktionsrahmenholz, prismierte Bretter, Verpackungsware und Sägenebenprodukte. Pro Jahr werden rund 40.000 m
3 Konstruktionsrahmenholz und 274.000 m
3 Schnittholz produziert, das in Holzbauprojekten auf der ganzen Welt verbaut wird. Rubner Holzindustrie ist damit der führende Spezialist für konstruktives Rahmenholz in Europa.
www.rubner.com/rhi